Wenige technische Apparaturen sind so harten Bedingungen ausgesetzt wie Windkraftanlagen. Das Regulieren der Drehzahl und Notabschalten bei Sturm sind neben einer sehr widerstandsfähigen Konstruktion und hoher Korrosionsbeständigkeit die Voraussetzung für einen störungsfreien Betrieb.
- Abb. 2: Frühe Entwicklung mit Starrpropeller und Luftbremse, 1939-1941
- Abb. 3: Montage-Plan, KSS, Windkraft GmbH, 1943
- Abb. 4: Windkraftanlage mit Verstellpropeller vor Werkstätte St. Gallerstr. 27, 1940
Abbildung 2 zeigt eine frühe Entwicklung mit Starrpropeller und Luftbremse, die nur von 1939 bis 1941 gebaut wurde. Die Luftbremse wird bei ca. 600 U/min automatisch eingeschaltet und erzeugt genügend Luftwiderstand, damit die Drehzahl nahezu konstant bleibt. Auf dem rechten Foto ist das Nachfolgemodell mit automatischem Verstellpropeller vor der Werkstätte an der St.Gallerstr. 27 zu sehen. Dieser hatte einen leichteren Anlauf, geringere Geräuschentwicklung und einen besseren Wirkungsgrad.
- Abb. 5: Werbeprospekt für 500W Windkraftanlagen
- Abb. 6: Montageplan Nr.90, Windkraft GmbH, 1945
Eine der bekanntesten Anlagen, erbaut 1941, befand sich zu dieser Zeit auf dem San Bernardino und versorgte das Restaurant Hospiz mit einem 1000 Watt Generator. Gekoppelt mit einer selbstgebauten Batterie aus 8 Elementen (6V,122Ah), ein Schweizerfabrikat, konnten so 22 Lampen, Radio und zusätzlich ein Bügeleisen versorgt werden.
- Abb. 7: Postkarte San Bernardino Hospiz
- Abb. 8: Schreiben Bauamt Kanton Graubünden, 1943
Das Resultat der Anstrengungen war eine Typenreihe von Windkraftanlagen, welche während langer Betriebszeit mit wenig Wartung funktionstüchtig bleiben sollte. Einer der ersten Kunden aus Winterthur war Herr J. Diener, der 1942 für sein Ferienhaus am Greifensee eine 150 Watt Windkraftanlage erworben hatte. Damit konnten gleichzeitig 10 Beleuchtungslampen und 1 Radio betrieben werden.
- Abb. 9: Ferienhaus am Greifensee mit Windkraftanlage
- Abb. 10: Empfehlungsschreiben Möbelhaus Diener, 1942