In der Schweiz waren zeitweise mehr als 100 Windkraftanlagen aus Winterthur gleichzeitig in Betrieb. Die meisten Standorte waren abgelegene SAC Hütten, Passhöhen, abgelegene Bauernhöfe und Ferienhäuser ohne Netzanschluss. Elektro GmbH verbesserte seine Windkraftprodukte stetig. Die Anlagen waren sehr zuverlässig und setzten einen Standard, der Elektro GmbH schnell zum schweizweit bekanntesten Windkraft Unternehmen werden liess. Der Pioniergeist führte Max Schaufelberger und Werner Kern auch zur Entwicklung und Produktion von Batterien, Transformatoren und allen übrigen Komponenten, die auf dem Weltmarkt nur schwierig oder gar nicht bestellt werden konnten. Zeitweise wurden sogar kleine Wasserturbinen gebaut. Folgende undatierte Karte zeigt einige Standorte der einst installierten Wind- und Wasserkraftanlagen.
Abb. 18: Standorte gelieferte Anlagen Schweiz, Windkraft und Wasserkraft
Der hohe Bekanntheitsgrad und die vielen Installationen in der Schweiz waren möglich, weil ein grosses Interesse an neuer Technologie bei der Bevölkerung vorhanden war. Lange Zeit wurden alle Anlagen ausschliesslich als Inselsysteme ohne Einspeisung ins Elektrizitätsnetz betrieben, weil dies erst mit der Markteinführung moderner Leistungselektronik möglich wurde. Eine Einspeisevergütung für kleine Anlagetypen war in der Schweiz nie vorgesehen, weshalb sich eine Einspeisung nur zur Senkung der Kosten durch Reduzierung des Eigenverbrauchs amortisierte. Die folgenden Abbildungen zeigen die Vielfalt der hergestellten Komponenten.
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Abb. 19: Lager und Ersatzteile
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Abb. 20: Peltonturbine
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Abb. 21: Batterie (Eigenkonstruktion)
Die gewonnenen Erkenntnisse liessen die Pioniere umgehend in die Produkte einfliessen. Dies führte zu sehr zuverlässigen Windkraftanlagen, bei denen erstmals nach sechs Jahren das Getriebeöl gewechselt werden musste. Die grössten Erfolge und auch einen hohen Bekanntheitsgrad errangen die Windkraft Pioniere mit der Ausrüstung von diversen SAC Hütten.
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Abb. 22: WV120G Windkraftanlage vor Schloss Rapperswil
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Abb. 23: Postkarte Hundwilerhöhe
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Abb. 24: Windkraftanlage auf Hundwilerhöhe
Die Anlagen wurden über Jahrzehnte trotz vielen Rückschlägen, die hauptsächlich wegen Sturmschäden und Vereisung entstanden, betrieben. Die Grenzen der Windkraft wurden in den Alpen klar ersichtlich. Die Belastung der Flügel und der Anlage als Ganzes steigt bei Sturm um mehr als das 100 fache. Da aber ein erhöhtes Gewicht der rotierenden Teile einen geringeren Gesamtwirkungsgrad mit sich bringt, sind an extremen Windstandorten, Solarzellen der Windkraft überlegen. In der Zeit bis zur Einführung der Solarzelle wurden die Windkraftanlagen aus Winterthur praktisch sturmsicher weiterentwickelt. Ein sehr grosses internationales Interesse brachten viele Technologieanfragen aus Übersee und die vielen Kontakte waren später die Grundlage der internationalen Erfolge.